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Esther Zimmering: „Das Jüdische war fast verschwunden.“ | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? 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Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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Esther Zimmering: „Das Jüdische war fast verschwunden.“ Schauspielerin, Regisseurin, Filmemacherin

Esther Zimmering

/ 34 Minuten zu lesen

Die Schauspielerin, Regisseurin und Filmemacherin Esther Zimmering stammt aus einer Familie sogenannter Westmigrantinnen und -migranten, die nach der NS-Zeit in die DDR gegangen sind, um dort eine neue antifaschistische Gesellschaft aufzubauen. Zu ihrer Familie gehören prominente Vertreterinnen und Vertreter aus Kultur, Medien, Wissenschaft und Politik in der DDR. Seit einigen Jahren setzt sich Esther Zimmering mit ihrer Familiengeschichte filmisch auseinander. 2019 hatte ihr erster Film „Swimmingpool am Golan“ Premiere. 2023 drehte sie den Film „Komm, wir fliegen übers Brandenburger Tor“, eine Auftragsarbeit für die Bildungsarbeit des Jüdischen Museums Berlin mit Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung. Das Gespräch mit Esther Zimmering führte Anja Linnekugel im Jüdischen Museum Berlin.

Die Schauspielerin und Filmemacherin Esther Zimmering wurde 1977 in Potsdam geboren. Für ihren ersten Dokumentarfilm Swimmingpool am Golan (2018) begab sie sich auf die Spurensuche ihrer jüdischen Familie - auch in Israel. Esther Zimmering: „Diese Familiengeschichte, die immer im Hintergrund war, musste einfach raus.“ (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2023)

Deutschland Archiv (DA): In der aktuellen Ausstellung des Jüdischen Museums „In einem anderen Land. Jüdisch in der DDR“ steht die Reisetruhe deiner Familie, mit der deine Großeltern aus Großbritannien zurück nach Berlin gekommen sind. Wann hast du das erste Mal von dieser Truhe erfahren? Und wusstest du, was da drin war beziehungsweise ist?

Esther Zimmering: Meine Großeltern haben sich im Exil in England kennengelernt, und als Relikt gibt es diese Reisetruhe, die im Treppenhaus bei meinen Eltern steht. Sie stand zu DDR-Zeiten bei meinen Großeltern. Was da drin war? Bettwäsche, glaube ich. Aber was da drin war, als sie aus England kamen, das weiß ich nicht. Sie sind von London über Brüssel nach Berlin gekommen. Und dann muss die Truhe irgendwie nach Dresden gekommen sein. Das ist schon toll. Es gibt auch noch einen grauen Sack, da steht genau das gleiche drauf: „London - Brussels – Berlin“. Der Sack ist auch mitgereist.

Esther Zimmering mit der Reisetruhe ihrer Großeltern, Josef und Lizzi Zimmering, 1930er- bis 1940er-Jahre. Sie kehrten 1946 aus dem britischen Exil nach Deutschland, in die sowjetische Beastzungszone (SBZ) zurück. Im Hintergrund zu sehen sind Arbeiten der Grafikerin, Zeichnerin und Illustratorin Lea Grundig, die Cousine des Großvaters von Esther Zimmering: „Die Idee, einen Film über Lea Grundig zu machen, ist schon ganz lange in meinem Kopf.“ (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2023)

DA: Dein Großvater väterlicherseits war der DDR-Politiker und Diplomat Josef Zimmering. Er hat im Exil in Großbritannien die Freie Deutsche Jugend, die FDJ, mitbegründet. Was hat dir das damals bedeutet?

Esther Zimmering: Ich war nicht in der FDJ, weil ich zu jung dafür war. Als die Mauer fiel, war ich zwölf Jahre alt, und in die FDJ kam man mit vierzehn Jahren. Davor war man erst ein Jungpionier, dann ein Thälmann-Pionier, und danach kam die Jugendweihe. Mein Bruder ist eineinhalb Jahre älter als ich und war noch ein Jahr in der FDJ. Damals war ich sehr traurig, dass ich das nicht mehr tun konnte. Weil es ja auch ein Ziel war, da hinzukommen, diesen Ausweis zu bekommen und Mitglied in der Freien Deutschen Jugend zu sein, die mein Großvater in England mitgegründet hat. In Paris gab es auch Gründungsmitglieder, ebenso auf den Internierungsschiffen, die etwa um 1940 die jüdischen festgesetzten Männer, die aus England weg mussten, nach Kanada und Australien verschifft haben. Das hat mir Ginger Fleischhacker erzählt – dass sie auf einem der Schiffe zu dritt die FDJ mit gegründet haben. Das passierte an verschiedenen Orten im Exil. Viele glauben immer, dass sie in der DDR gegründet wurde. Aber die FDJ gab es vorher schon.

DA: 15 Verwandte deines Vaters wurden im Holocaust von Deutschen ermordet. Was wusstest du zu DDR-Zeiten über deine jüdischen Vorfahren und über deine Verwandten in Israel? In deinen Filmen erzählt deine Tante Moni – die sehr beeindruckend ist –, über welche Umwege sie Kontakt gehalten hat. Wie war das mit der jüdischen Geschichte in der DDR? Was wurde erzählt und wie?

Esther Zimmering: Was ich auch im Film „Swimmingpool am Golan“ erzähle, ist, dass ich in meiner Erinnerung nicht wusste, dass ein Land Israel existiert. Wir hatten das dann im Geografieunterricht, aber erst nach der Wende. Ich wusste nichts von unseren israelischen Verwandten. Meine Eltern behaupten aber, dass sie das erzählt hätten. Aber daran erinnere ich mich nicht.

Allerdings habe ich das „Tagebuch der Anne Frank“ schon sehr früh gelesen. Mit sieben oder acht Jahren hat mir meine Oma das Buch geschenkt. Und später habe ich in einer Theater-Gruppe Anne Frank gespielt. Ich wurde sehr früh mit dem Holocaust konfrontiert. Das war in meinem zweiten Film „Komm, wir fliegen übers Brandenburger Tor“ wichtig, und dort sage ich: „Meinen Kindern werde ich das nicht so früh erzählen, was im Holocaust mit unserer Familie passierte, und sie sollen später selbst entscheiden, wer und was sie sein wollen, und welche Traditionen sie begehen wollen.“ Weil mir das fehlte. Das war zu früh, mit sechs oder sieben Jahren zu erfahren, dass zehn, fünfzehn Familienmitglieder ermordet worden sind.

Auch politisch finde ich es interessant: Ich habe mich geschämt, jüdisch zu sein. Das habe ich im Film „Komm, wir fliegen übers Brandenburger Tor“ als Grundidee aufgegriffen. Es zeigt, aus welcher Motivation heraus ich überhaupt den Film gemacht habe. Und ich gehe der Frage nach, was mit mir als Kind eigentlich los war, dass ich mich tatsächlich geschämt habe, jüdisch zu sein, und dass unsere jüdischen Traditionen gar nicht mehr existierten. Das Schämen kam daher, dass ich von unseren 15 ermordeten Verwandten erfuhr und es nicht in meinen Kopf wollte, dass sechs Millionen Menschen ermordet worden sind, auf die schrecklichste Art und Weise. Damals, in meinem Kinderkopf, dachte ich, dass mit dem Jüdischsein etwas nicht stimmen kann und wollte damit nichts zu tun haben. Ein Glück, hat sich mein Bild vom Jüdischsein mit den Jahren verändert hat. Heute bin ich stolz darauf.

Mein Großvater hat sein Jüdischsein erst an dritter Stelle gesehen: „Als Erstes sind wir Kommunisten, als Zweites Deutsche und als Drittes Juden." Das haben sie in der DDR so beschlossen, es war nicht mehr wichtig. Aber ihm war es wichtig, dass sie eine neue Gesellschaft gründen, ohne Nazis und ohne Faschisten. Dass für ihn alle Religionen unwichtig wurden, damit hatte es bei ihm bereits als junger Mensch angefangen. Bei meiner Oma auch. Die sind atheistisch geworden, wirklich nicht gläubig, und haben zum Beispiel auch die christliche und erzgebirgische Weihnachtskultur übernommen.

Mein Opa guckte immer neidisch in die Fenster, in denen Weihnachtsbäume leuchteten – er ist in Pirna bei Dresden geboren und aufgewachsen – und wollte auch unbedingt einen haben. Das haben sie zu DDR-Zeiten dann auch so gemacht. Wir hatten alle einen Weihnachtsbaum mit echten Kerzen, den Weihnachtsmann und die erzgebirgischen Räuchermännchen. Das wurde zu unserer Kultur.

Das Jüdische war dagegen fast verschwunden. Das habe ich im Film auch aufgearbeitet. Es lag auch an meiner neuen Großmutter. Die Mutter meines Vaters, Lizzi, habe ich nie kennengelernt, weil sie bei einem Autounfall 1959 gestorben ist. Es wurde alles entfernt, was mit meiner echten jüdischen Oma Lizzi zu tun hatte. Dadurch war das Jüdische verschwunden, die Traditionen, das Essen, alles.

Bei der Filmpremiere im Jüdischen Museum fand ich sehr spannend, dass meine Tante betont hat, sie könne gar nichts mit der Aussage anfangen, eine Jüdin in der DDR gewesen zu sein. Aus ihrer Sicht ist sie heute keine Jüdin mehr. Ich gehöre zur nächsten Generation und betrachte das wiederum genau. So auch nach dem Mauerfall, als ich das erste Mal in Israel war – das war damals so toll für mich, für uns. Auch für meinen Bruder, glaube ich.

Wir waren sehr beeindruckt von unseren Verwandten, die wir zum ersten Mal erleben durften: von Lore, der Cousine meiner echten Oma, und dem unglaublichen Max Zimels, der 10.000 jüdische Menschen gerettet hat mit den Pässen, die er für junge Jüdinnen und Juden bis 1939 ausstellen durfte. Er hat in der Meinekestraße 10 und zusammen mit Pino Ginsberg für die Jewish Agency gearbeitet. Sie haben dafür gesorgt, dass Jüdinnen und Juden ausreisen konnten. Max und Pino waren die einzigen beiden Juden, die nach Deutschland geschickt worden sind, bis einen Tag vor Kriegsbeginn 1939. Dann sind sie raus, weil das die letzte Möglichkeit war, noch wegzukommen, bevor der Zweite Weltkrieg ausbrach. Die beiden Abgesandten arbeiteten mit der Gestapo (Geheime Staatspolizei des NS-Regimes) zusammen. Sie wollten so viele jüdische Menschen wie möglich rausholen und wegbringen. Das ist eine Riesengeschichte. Sie holten sogar noch viele aus Konzentrationslagern heraus, um sie nach Palästina zu bringen, damit sie dort den Staat Israel mitgründen konnten. Max und Pino waren sehr mutig.

Esther Zimmering am Bahnhof Friedrichstraße in Berlin vor dem Denkmal „Züge in das Leben, Züge in den Tod“ in Erinnerung an die geretteten und ermordeten Kinder in der Shoah. Mehr als 10.000 Kinder konnten bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs nach Großbritannien flüchten, viele auch in die Niederlande, Schweden, Belgien, die Schweiz, Frankreich, Palästina, Australien, Neuseeland und die USA. 1,5 Millionen Kinder wurden während der Shoah ermordet. Esther Zimmerings Großmutter Lizzi konnte 1939 als Begleiterin von jüdischen Kindern mit dem vorletzten Kindertransport von Berlin nach Großbritannien aus Nazi-Deutschland fliehen. (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2023)

DA: Deine Mutter ist nichtjüdisch, weshalb du nach der jüdischen Halacha, die die Weitergabe des jüdischen Glaubens beziehungsweise die Zugehörigkeit zur jüdischen Gemeinschaft über die Mutter festlegt, keine Jüdin bist. Was war in deiner Erziehung und bei deinem Aufwachsen vielleicht doch jüdisch geprägt?

Esther Zimmering: Meinen Opa habe ich als sehr schweigend und sehr krank erlebt. Er überlebte den Autounfall 1959, bei dem meine Großmutter Lizzi verstarb, aber ihm wurden fast alle seiner Knochen gebrochen. Er war über ein Jahr im Krankenhaus und wurde oft operiert. Danach ist er nie wieder so geworden, wie er vorher wohl war. Er soll ein sehr witziger, ein sehr lustiger Mensch gewesen sein und hat viele politische Geschichten erzählt und immer jiddische Arbeiterlieder gesungen. Was noch geblieben war, waren ein paar jiddische Witze. Er konnte wirklich gut erzählen. Das habe ich mit ihm erlebt. Mein Vater kann auch diese schönen, jüdischen Witze erzählen und jiddische Lieder singen.

Wir haben auch Lin Jaldati und die Schreiers getroffen. Martin Schreier hat die Band Stern-Combo Meißen gegründet. Unsere Familie war ganz eng mit anderen jüdischen, antifaschistischen Familien, die sich aus der Emigrationszeit kannten. Aus verschiedenen europäischen Ländern kam eine ganze Gruppe zurück, um nach 1945 das Land aufzubauen, mit einer besseren Gesellschaft. Alle kannten sich sehr gut untereinander.

Meine Eltern haben später in den 80ern versucht, in den jüdischen Kulturverein „Wir für uns“ reinzukommen, aber das ging nicht, weil die Gründerin Irene Runge – glaube ich – damals gesagt hat, dass meine Mutter nicht jüdisch ist. Wir waren viel auf jüdischen Friedhöfen, aber das hatte immer mit Tod zu tun. Deswegen war das für mich als Kind zu viel.

Esther Zimmering vor dem Jüdischen Museum Berlin, für das sie ihren Kurzfilm Komm, wir fliegen übers Brandenburger Tor gedreht hat. Der Film wurde 2023 im Rahmen der Ausstellung „Ein anderes Land. Jüdisch in der DDR“ erstmalig gezeigt. Die bpb hat die Produktion des Films gefördert. (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2023)

Bei Karsten Troyke habe ich in den 90ern auch Lieder auf der offenen Bühne am Hackeschen Markt gesungen, das war schon zur Wendezeit. Da kam das Jüdische dann anders nah zu mir. Aber auch „Anne Frank“ mit sieben oder acht Jahren zu lesen, ermutigte mich, selbst Tagebuch zu schreiben. Ich habe etwa vierzig Tagebücher zu Hause. Es ist interessant, darin in die Wendezeit zurückzugehen und zu lesen, wie man als Kind und Jugendliche in dieser Zeit gefühlt hat. Man vergisst ja viel. Für beide Filme habe ich nochmal recherchiert und gelesen, dabei konnte ich mich ein bisschen zurückbeamen in die Vergangenheit.

Mein Tagebuch habe ich, nach dem Mauerfall, „Goldener Stern“ genannt und auf jede Seite einen Davidstern in Gold gemalt. Das Jüdische bekam eine andere Bedeutung. Es hatte auf einmal etwas sehr Positives für mich. Ein Glück. Es gab auf einmal meine israelischen Verwandten, israelische Musik und Kibbuzim, die sozialistisch funktionierten. Und es gab ein Land, wo jüdische Menschen hin können, wenn sie verfolgt werden. Deswegen ist es so wichtig, dass es dieses Land gibt. Davon bin ich absolut überzeugt.

Was war jüdische Kultur in der DDR? In der Familie Zimmering hat es etwas Tieferes, Intellektuelleres gegeben. Lea Grundig war die Cousine meines Opas, Max Zimmering war sein Bruder. Die waren alle in höheren Funktionen, wie auch Fred, der zweite Bruder meines Opas, der Redakteur beim DDR-Rundfunk war. Daher kannte er auch Ginger Fleischhacker, der beim DDR-Rundfunk als Korrespondent in Bonn gearbeitet hat. Das ist ganz interessant, weil das alles miteinander vernetzt war. Es gab auch die Ichenhäusers, das waren Pädagogen, die um die Ecke in Johannisthal gewohnt haben, wo wir zwischendurch auch gelebt haben. Bei denen waren wir ganz oft zu Besuch. Zum Beispiel hat Anneliese Ichenhäuser immer jüdische Gerichte gekocht. Das hat total lecker geschmeckt und war etwas Besonderes, aber das konnte ich zu DDR-Zeiten nicht einordnen.

DA: In deinem Film „Swimmingpool am Golan“ von 2019 erzählst du die Geschichte, wie du mit deiner Stief-Großmutter Margit Zimmering im November 1989 nach Westberlin gegangen bist, weil du sehen wolltest, wie es dort ist. Wie war für die zwölfjährige Esther der erste Eindruck vom Westen?

Esther Zimmering: Der Hintergrund der Geschichte ist, dass mein Vater ab den 80er-Jahren beim DDR-Militär-Geheimdienst als Arzt und Offizier gearbeitet hat – worüber er heute offen spricht. Mein Bruder und ich durften am Tag des Mauerfalls nicht „rüber in den Westen“ – als die ganze Klasse und die ganze Schule nach Westberlin gegangen ist –, und so waren wir alleine in der Schule, weil niemand mehr da war, außer eine oder zwei Lehrerinnen vielleicht.

Wir durften dann drei Tage später nach Westberlin. Mein Vater noch später. Zum Glück wurde es eine friedliche Revolution. Aber ich war dann zum ersten Mal mit meiner Stief-Oma Margit, der zweiten Frau meines Opas, drüben. Wir haben an der Grenze Kaugummis geschenkt bekommen. Die habe ich sofort weggeworfen, weil ich Angst hatte, dass da Drogen drin sind. Meine Idee war: „Nichts annehmen, weil es im ‚Westen‘ Drogen gibt.“ Dann kamen wir zu einem Kino, und es stellte sich heraus – wie ich das im „Swimmingpool am Golan“ erzähle –, dass das ein Porno-Schuppen war. Und dann sind wir nicht mehr rausgekommen, weil es zwei Etagen waren und wir komplett durchgehen mussten, weil alle von hinten drängelten. Meine Oma meinte: „Erzähle es nicht dem Papa, dass wir da drin waren.“ Diese Szene ist immer ein großer Lacher im Kino.

Als wir den Film gedreht haben, bin ich zu meiner alten Schule, „Judith Auer“, gefahren und habe den Klassenraum so vorgefunden, wie er im Film zu sehen ist. Das ist nicht inszeniert, sondern der war komplett leer, und es ist in dieser Schule niemand mehr gewesen, weil sie umgebaut oder entkernt wurde. Das passte sehr gut zu der Erzählung, in diesen leeren Klassenraum zu kommen.

DA: In dem Film berichtest du auch aus diesem leeren Klassenzimmer über erste rechtsradikale Äußerungen, die Klassenkameraden in der Schule losgelassen haben. Wussten deine Mitschülerinnen und Mitschüler, dass du einen jüdischen Vater hast? Änderte sich da etwas im Verhalten nach der sogenannten Wende dir gegenüber?

Esther Zimmering: Diese Szene ist ein dramaturgischer Wendepunkt im Film. Denn ich erzähle direkt davor die Geschichte mit meiner Oma in diesem „Kino“. Es ist relativ schnell passiert, dass zuvor vermeintlich linke Leute von einer Nacht auf die andere, oder innerhalb einer Woche, zu Nazis wurden. So war das bei zweien aus meiner Klasse. Es war eine Schock-Situation. Weil auch mein Name, Esther, jüdisch ist und irgendwie bekannt war, dass ich aus einer jüdischen und linken Familie komme. Und dann wurde ich mit angegriffen.

Bei einem Workshop mit den Schülerinnen und Schülern, an dem ich mich mit meinem neuen Film beteiligt habe, wurde ich darauf angesprochen, ob ich mal antisemitisch angegriffen wurde. Ich habe geantwortet: „Nicht von arabischen oder muslimischen Menschen, sondern tatsächlich von Nazis.“ Da meinten die: „Was? Okay…“ Dann habe ich die gleiche Geschichte noch in einer anderen Schule erzählt und wurde gefragt: „Das gab’s? Dass da Neo-Nazis rausschossen aus jeder Ecke?“

Es gab auch eine Situation, dass ein Nazi in Köpenick auf mich zukam und meinte: „Du bist halbjüdisch? Ich habe noch nie einen jüdischen Menschen erlebt.“ Und er holte einen Hakenkreuz-Anstecker raus und sagte: „Okay, dann schmeiße ich den jetzt in die Spree.“ Und er hat ihn dann vor meinen Augen in die Spree geworfen. Das war ziemlich beeindruckend. Aber so war Köpenick damals: Das war rechts und links. Die NPD-Zentrale fast neben dem Haus der Jugend, wo sich Linke trafen. Die haben sich andauernd bekriegt. Wir sind zum Beispiel auch während des Golf-Kriegs auf die Straße und haben dagegen demonstriert. Da wurde ich fast überfahren beim Halten eines Banners gegen den Krieg.

Raina Zimmering - die Mutter

DA: Einige Verwandte deines Vaters Klaus – so heißt es in deinem aktuellen Film – haben ihm vorgeworfen, eine „Schickse“ – eine Nichtjüdin – geheiratet zu haben. Wie war das für deine Mutter?

Esther Zimmering: Was im Film „Komm, wir fliegen übers Brandenburger Tor“ nicht vorkommt, ist, dass - meine Mutter darunter gelitten hat. Der ging es nicht so gut in der Familie, weil sie sich ausgeschlossen gefühlt hat. Das ist merkwürdig, weil zuerst jüdische Menschen in Deutschland ausgeschlossen wurden, später in England war es auch eine Gruppe für sich, und dann passierte es auch ihnen selbst, dass sie andere ausschlossen. In der Dramaturgie des Films geht es darum, darzustellen wie sich Zugehörigkeit und Ausgeschlossensein zeigt und die Identität bestimmt.

Dazu gibt es eine kleine Geschichte: Früher unterschrieb man doch Schecks. Meine Mutter musste immer mit „Zimmering“ unterschreiben, und jeder in der DDR hat gefragt: „Sind Sie verwandt mit dem Max Zimmering?“ Der sehr bekannt war in der DDR, alle mussten in der Schule seine Gedichte auswendig lernen. Und das ging ihr wahnsinnig auf den Nerv. Sie wollte eigentlich ihren alten Namen „Pinkert“ wiederhaben, weil sie das nicht mehr ertragen konnte.

DA: Deine Mutter hat selbst eine beachtliche Karriere hingelegt: Sie ist Historikerin, Politologin und Soziologin, war von 2007 bis 2013 Professorin für sozio-kulturelle Transformationsforschung und Leiterin der Abteilung für politische und Entwicklungsforschung an der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz. Wie war ihr Weg dorthin?

Esther Zimmering: Meine Mutter hat sich ihre eigene Identität aufgebaut. Weil sie Lateinamerikanistik studieren wollte, was es aber in den 70er-Jahren in der DDR so nicht gab, hat sie Geschichte und Ethnologie studiert und später Politikwissenschaften. Nach dem Mauerfall hat sie sehr viel mit Lateinamerika zu tun gehabt und war viel in Mexiko und Argentinien. Zur Wendezeit durfte sie endlich ihre erste große Argentinienreise antreten. Sie durfte lange nicht ins westliche Ausland, was vielleicht mit dem Beruf meines Vaters zu tun hatte. Ich finde, sie ist eine starke Frau, weil sie sehr viel studiert, gearbeitet und Sprachen gelernt hat, trotz Kindern. Sie ist Doktorin und Professorin geworden und war einfach immer sehr fleißig.

Sie lernte alleine zu Hause mit einem Tonband Spanisch, abends, nachdem sie uns Kinder zu Bett gebracht hatte. Mein Vater war beruflich sehr viel eingespannt, und das ist schon eine beachtliche Arbeit gewesen, die sie geleistet hat. Nach dem Mauerfall wurde sie an der Harvard-Universität in Boston aufgenommen. Dort haben sie Wissenschaftlern aus dem Sozialismus den Kapitalismus erklärt und ihnen beigebracht, was sie lernen müssen und was anders ist. Da war sie ein halbes Jahr in den USA.

Sie bekam später in den 2000er-Jahren eine Professur in Kolumbien. Aber von dort musste sie zurückkommen, weil es in Bogota zu gefährlich wurde. Zu dem Zeitpunkt wurden viele Menschen dort ermordet – zwei ihrer Kollegen, als sie dort war. Und dann ist sie nach einem halben Jahr zurückgekommen und hat in Linz eine Professur angenommen. Diese Argentinien-Reise während der Wendezeit war sehr ausgedehnt.

Im Nachhinein finde ich, dass es für uns relativ viel war in so kurzer Zeit: der Mauerfall ohne meine Mutter, das war schon schwierig für uns Kinder. Ich hätte auch nicht gedacht, dass mein Vater in dem Film so darauf reagiert. Dass er sagt, dass es gar nicht so leicht gewesen sei, das alleine zu erleben. Er hatte in seiner Wahrnehmung seine Heimat verloren, von einem Tag auf den anderen . Der Satz von meinem Bruder dazu ist auch spannend: „Meine Mutter ist aus einem Land rausgegangen und nie wieder in dieses Land zurückgekommen, sondern in ein komplett anderes Land.“

DA: Deine Tante Moni ist auch eine sehr starke Frau. Sie hat als Simultanübersetzerin in der DDR fürs Zentralkomitee der SED gearbeitet und war viel im Ausland unterwegs. Welche Erinnerungen hast Du daran?

Esther Zimmering: Tante Moni war Simultandolmetscherin Französisch/Deutsch. Russisch konnte sie natürlich auch gut. Sie war unentwegt auf Reisen. Als ich den Workshop in der Schule hatte, kam die Erinnerung als Bild wieder: Moni brachte immer Früchte von diesen Reisen mit. Sie kam mit ihren Koffern an und holte eine Ananas heraus, eine Avocado und eine Kokosnuss. Avocados und Kokosnüsse gab es gar nicht zu DDR-Zeiten. Wir wussten überhaupt nicht, was das ist. Und dann hat sie eine Soße angerichtet und mit der Avocado gemischt – ich kann mich genau an den Geschmack erinnern. Es war sehr speziell, sie als Kind zu besuchen – sie lebte am Leninplatz, in einem dieser drei Hochhäuser, mit Blick auf den Westen. Wenn sie wiederkam und ihre Früchte mitbrachte, malte ich immer Bilder mit dem Fernsehturm und Westberlin.

Esther Zimmering bei Dreharbeiten für den Kurzfilm Komm, wir fliegen übers Brandenburger Tor im Gespräch mit ihrer Tante Moni. (© Esther Zimmering, Axel Schneppat, 2023)

Schauspielstudium und Karriere

DA: Du selbst hast an der Ernst-Busch-Hochschule Schauspiel studiert. Was hat dich dazu inspiriert? Dein Bruder ist auch Schauspieler geworden. Wer war dein Vorbild?

Esther Zimmering: Eigentlich wollte ich zu DDR-Zeiten LPG-Bäuerin werden. Was mein Bruder als Kind werden wollte, weiß ich gar nicht. Ich glaube, Kosmonaut. Dann kam die Wendezeit und unsere Träume sind erstmal zusammengebrochen, und wir lernten, andere Wünsche zu entwickeln.

Ich habe dann auch in einer West-Theatergruppe gespielt und war nun in zwei Theatergruppen. Mit zwölf habe ich Anne Frank in der Ost-Theatergruppe gespielt, und in der West-Theatergruppe spielte ich in „1789“ von Ariane Mnouchkine ein Mädchen aus dem Volk, mit einem echten Huhn. Es war sehr interessant zu erleben, wie gegensätzlich diese beiden Gruppen arbeiteten. Wir haben sehr frei und offen in der West-Theatergruppe gesprochen, auch über den Mauerfall. In der Ost-Theatergruppe war es mehr wie ein sehr strenger Unterricht. Es wurde über Tucholsky gesprochen, die Wende war gar kein Thema.

Ab diesem Moment wollte ich Schauspielerin werden. Mein Bruder sagt, dass er zuerst Schauspieler werden wollte, aber meiner Meinung nach bin ich zuerst auf diese Idee gekommen. David hat dann in einer Möbelfabrik in Köpenick Theater gespielt. Ich habe mein Abitur gemacht und dachte, ich sollte vielleicht Ärztin werden, weil sich so die Familiengeschichte fortschreiben würde. Und dann wurde ich an der Schauspielschule Ernst Busch sofort nach der ersten Aufnahmeprüfung (was selten passiert) aufgenommen, und das war mein Dilemma: Ich musste und wollte sofort dort studieren, ohne ein Auslandsjahr oder eine Pause nach dem Abitur.

Heutzutage würde ich empfehlen, erstmal raus ins Leben zu gehen und danach das Schauspielstudium zu beginnen. Für mich war es zu früh. Das Medizinstudium und auch der Traum, in Israel in einem Kibbuz zu leben, rutschten mit dem Schauspielstudium in den Hintergrund. Auf der Schauspielschule ging es zum Teil zu wie in einer Armee. Klar, denn die Schule galt als die „beste“ Schauspielschule von Deutschland, die einen sehr guten Ruf hatte, aber auch als sehr hart galt. Und so habe ich dort angefangen zu studieren und mich gegen den Arztberuf entschieden.

Ein Vorbild war für mich damals Sophie Marceau. „La Boum“ war zum Niederknien. Den Film habe ich mir hundert Mal angeguckt. Die Musik kann ich auswendig. Am Theater gefiel mir „Der kaukasische Kreidekreis“ von Brecht richtig gut. Das war noch eine alte DDR-Inszenierung am Berliner Ensemble. Da bin ich mit offenem Mund raus und wollte einfach dort auf der Bühne mitmachen. In meinen Tagebüchern habe ich gefunden, dass ich „Filmschauspielerin“ werden wollte.

Mein Ideal hat mich weit getragen, und ich habe wirklich sehr viel gespielt, auf Bühnen und auch in Filmen. Ich war mit 21 Jahren in Neuseeland und habe einen Dreiteiler für das ZDF gedreht. Da habe ich neben Anna Loos und Katja Studt eine Deutsche gespielt, die in den Fünfzigerjahren nach Neuseeland auswandert. Wir haben ein halbes Jahr in Neuseeland gedreht und gelebt und noch mal ein Vierteljahr in Prag. Für die Rolle habe ich dann auch einen Preis bekommen.

DA: Deine Filmografie ist umfangreich. Hast du auch Jüdinnen in einem Film verkörpert/gespielt?

Esther Zimmering: In Wien durfte ich in dem Mehrteiler „Mutig in die neuen Zeiten“ unter der Regie von Harald Sicheritz eine Jüdin spielen. Er ist ein bekannter Regisseur in Österreich. Lange Zeit habe ich überhaupt keine Jüdin verkörpert. Ich glaube, dass dadurch auch die Idee zu dem Film „Swimmingpool am Golan“ gewachsen ist. Weil nie die jüdische Geschichte angesprochen wurde, außer bei „Anne Frank“ und dann in „Mutig in die neuen Zeiten“. Ich war mir sicher, dass ich diese Geschichte rausbringen muss. Das liegt so tief drin, und ich bin über zwanzigmal nach Israel geflogen und wollte nicht mehr meine jüdischen Wurzeln verleugnen. Ich wollte das aufbrechen, was sich über meine Familie gelegt hatte. Ich habe immer wieder die israelische Familie besucht. Diese Familiengeschichte, die immer im Hintergrund war, musste einfach raus.

Dadurch ist dann die Idee zu meinem ersten Dokumentarfilm entstanden. Aber auch über Lores Mann, Max Zimels, weil ich die Erzählungen so stark fand von ihm; wie er über die Entstehung des Zionismus redete, das war beeindruckend – ganz im Norden von Israel, im Kibbuz, an den Golanhöhen. Dieser Kibbuz war kommunistisch und musste leider nach zwanzig Jahren aufgeben. Ich fand es so toll in dem Kibbuz. Da erzählte mein Onkel auf Deutsch die ganzen Rettungsgeschichten und über seine zionistische Arbeit . Und ich dachte, dass ich das weitertragen muss. Ein Film über ihn war meine erste Idee. Leider verstarb er zu früh, sodass ich die nächsten beiden Generationen über ihn erzählen lasse.

DA: Nochmal zurück zu dir als Schauspielerin: Was war deine Lieblingsrolle und warum?

Esther Zimmering: Das war die Geschichte, die wir in Neuseeland gedreht haben. Die hieß: „Der Liebe entgegen“. Ich kam vom Theater, aus Senftenberg. Da hatte ich vorher ein Jahr gespielt, und in Dessau, nach der Schauspielschule. Ich habe immer sehr, sehr tief recherchiert. Das tue ich gerne für meine Rollen und mache dann auch die Arbeit, die die Filmfigur macht, denke mir Bewegungsabläufe aus, verinnerliche ihre „Gedanken“ und arbeite stark an der Dramaturgie. Die Figur hat zum Beispiel in der Wäscherei gearbeitet, ich bin dann in Köpenick in eine alte Wäscherei gegangen und habe dort gearbeitet – und auch 50er-Jahre-Musik gehört, tagein, tagaus.

„Kleine Schwester“ war auch eine meiner Lieblingsrollen, Regie führte Sabine Derflinger, eine Österreicherin. Da habe ich eine Neonazi-Braut gespielt, mit Maria Simon und Benno Fürmann zusammen. Dafür wurden wir damals auch prämiert und haben einige Preise gewonnen. Ich liebe es, Figuren zu spielen, die weiter von mir weg sind und nicht so nah an mir dran. Deswegen ist das gar nicht so falsch gewesen, dass ich kaum Jüdinnen gespielt habe. Weil das einfacher war. Nun fehlt noch eine Figur aus einer Armee oder der Polizei, danach suche ich gerade. Wenn ich weiter von der Figur entfernt bin, kann ich leichter die Grenzen ziehen.

Dieser Neuseeland-Film war ja ein Dreiteiler, und ich habe für jede einzelne Szene einen Bogen gemacht. Wie ist die Spielsituation? Was fühlt die Figur? Warum macht sie es? Was passiert körperlich und psychisch? Ich habe sehr genau gearbeitet. Das mag ich sehr beim Schauspielen. Zuletzt durfte ich in der Serie „Therapy“ spielen und habe eine kleinere Rolle sehr komödiantisch gespielt. Das kam sehr gut an und hat riesigen Spaß gemacht an der Seite guter DarstellerInnen, eines guten Buches und klugen Regisseuren. Man kann die Serie auf Amazon Prime sehen.

Auseinandersetzung mit der Familiengeschichte, Film- und Ausstellungsprojekte

DA: Über die Stiftung Zurückgeben hast du die Förderung für ein Ausstellungsprojekt im FEZ erhalten. Wie kamst du zu dieser Idee?

Esther Zimmering: Die Ausstellung heißt „Susi und wir “ und ist für Kinder ab zehn Jahren geeignet. Sie war vom 2. Januar bis 22. Dezember 2023 im FEZ zu sehen. Danach soll sie als Wanderausstellung an verschiedenen Orten in Deutschland, Österreich und auch in der Schweiz gezeigt werden. Dafür habe ich drei Interviews gemacht. Eins mit Rabbi Rothschild und ein weiteres mit Ben Salomo. Und ich sollte mich auch selbst interviewen. Dafür habe ich den Regisseur Reinhard Joksch engagiert, der mir die Fragen gestellt hat. Die drei Interviews sieht man in der Ausstellung zum Thema Jüdischsein. Insgesamt geht es bei der Susi-und-wir-Geschichte um das Hingucken und das Wegsehen.

Das war ursprünglich ein Buch und wurde in eine Ausstellung überführt. Sehr haptisch und schön gemacht. Ich habe noch Iris Berben gefilmt, die in jedem Raum erzählt, was für ein Raum das ist, in dem sich die Kinder und Jugendlichen gerade befinden. Und ich habe in der Ausstellung einen Chat mit meiner Tochter zusammen gemacht. Die Anfrage war, ob ich sechs verschiedene Orte in Berlin aufsuche, die wir abfotografieren und filmen, aber ohne Ton. Und dann dazu Texte schreiben. In dem Chat kann man mit uns zusammen verschiedene Wege gehen. Das ist sehr schön geworden. Da waren wir an tollen Orten, die auch mit der Familiengeschichte zu tun haben.

Die Menora ist das einzige jüdische Relikt, das Esther Zimmering zu DDR-Zeiten besaß. Esther Zimmering: „Mein Tagebuch habe ich, nach dem Mauerfall, „Goldener Stern“ genannt und auf jede Seite einen Davidstern in Gold gemalt. Das Jüdische bekam eine andere Bedeutung. Es hatte auf einmal etwas sehr Positives für mich.“ (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2023)

DA: Mit dem Film „Komm, wir fliegen übers Brandenburger Tor“, eine Auftragsarbeit für das Jüdische Museum und unterstützt von der bpb, beschreibst du das Leben deiner jüdischen Familie in der DDR. Den Film erzählst du so, dass er sich für Schülerinnen und Schüler im Alter ab zwölf Jahren eignet. Warum wolltest du einen Film für Schülerinnen und Schüler machen?

Esther Zimmering: Dadurch, dass der Zugang wieder sehr persönlich ist, ist es ganz gut, wenn man über die Familiengeschichte in das Thema reinkommt. Die Schülerinnen und Schüler waren während unserer ersten Workshops zum Film sehr aufmerksam, was ich toll fand. Ich habe mich während der Filmvorführung immer wieder umgeguckt und gesehen, dass sie sehr konzentriert waren. Nach dem Film stellten sie auch gute Fragen und wollten dann – witzigerweise beide Klassen – wissen, ob ich jüdisch bin oder nicht. Und über das Jüdischsein und die DDR-Geschichte diskutierten wir dann.

DA: Bei der Vorstellung des Films sagtest du auch, dass du eine andere Sicht auf die Bundesrepublik hast als deine Eltern, die beide in der DDR gute Jobs hatten und deren Traum von einem Leben im Sozialismus – in einem besseren Deutschland – 1989 untergegangen ist. Wie war das, was wurde in dieser Zeit am Küchentisch der Familie Zimmering diskutiert?

Esther Zimmering: Ich glaube, da waren unglaublich viele Heimatverlustängste, die aufkamen. Mein Bruder sagt es so schön in dem Interview heraus: „Oh der Mauerfall, das kann nichts Gutes bedeuten.“ Ich finde, das ist der Satz der Familie. Man sieht meinen Opa in einer kurzen Videofilmaufnahme von 1990 in dem neuen Film – er sitzt vollkommen zusammengesackt da. Für ihn und für meine Familie ist alles, für das sie gekämpft und gelebt hatten, komplett zusammengebrochen – all ihre Ideale. Mein Opa war nur noch eine leere Hülle und ist dann relativ schnell verstorben.

Komm wir fliegen übers Brandenburger Tor

Meine jüdische Familie in der DDR

Komm wir fliegen übers Brandenburger Tor

Im Dokumentarfilm „Komm, wir fliegen übers Brandenburger Tor“ spürt Esther Zimmering im Gespräch zwischen den Generationen den Familiengeschichten und ihrer eigenen jüdischen Identität nach.

Was auch im Nachhinein wirklich schräg war, ist der Umgang mit den alten DDR-Geschichtsbüchern. Ich habe dazu mal den Satz gesagt: „Die Geschichtsbücher kippten um.“ Damit meine ich, dass wir nach 1989/90 wirklich ein komplett anderes Geschichtsbild lernen mussten als das, was wir zuvor gelernt hatten. Nun war genau die Gegenseite „richtig“. Das habe ich damals als sehr ambivalent empfunden, was war denn nun die Wahrheit? Meine Oma, die Mama meiner Mama, erzählte damals, dass sie erst an Hitler geglaubt haben, dann an Stalin und dann an Honecker. Und nichts von alldem hat irgendwie funktioniert. An was sollte man denn überhaupt noch glauben? Was ist denn die neue Idee? Was funktioniert? Sie beschloss, an kein System mehr zu glauben.

Mein Vater ist sehr clever gewesen, finde ich. Der hätte in die Bundeswehr übertreten können, die hätten ihn mit Kusshand dort als Offiziers-Arzt genommen. Er hat aber gesagt, dass er das nicht könne. Er sei kein Wendehals. Das, was wir als Schüler mit den Geschichtsbüchern durchgemacht hatten, so hätte er sich auch umwenden müssen. Er hat stattdessen eine Arztpraxis gegründet, die immer noch existiert. Er ist jetzt 74 Jahre alt, seit dem Mauerfall hat er diese Praxis.

Meine Mutter hatte es schwerer zu DDR-Zeiten, weil sie in ihrem Beruf nicht viel Geld verdient hat. Sie hat mehr oder weniger von meinem Vater gelebt. Sie musste immer härter kämpfen, weil auch ein Bauarbeiter in der DDR mehr verdient hat als sie. Sie war in der Frauenkommission. Für die Frauen war es nicht einfach zu DDR-Zeiten. Das erzählt sie auch in meinem Interview im Film. Meine Mutter kämpfte vor allem für die Rechte der Frauen . Denn Frauen haben auch in der DDR immer weniger verdient als die Männer, obwohl in der DDR offiziell behauptet wurde, Frauen seien gleichberechtigt. Das war aber leider nicht so.

DA: Und es gibt auch schon neue Projekte, zum Beispiel ein Film über eine bekannte Verwandte von dir: Lea Grundig. Sie wurde kurz nach ihrer Rückkehr nach Deutschland in der DDR erste Professorin mit einem Lehrstuhl an der neuen Hochschule für Bildende Künste Dresden und war ab 1964 bis 1970 Präsidentin des Verbands Bildender Künstler in der DDR. Du hast in dem Buch von Maria Heiner über ihr Leben das Vorwort geschrieben. Was willst du über die bekannte Grafikerin, Zeichnerin und Illustratorin erzählen?

Esther Zimmering: Die Idee, einen Film über Lea Grundig zu machen, ist schon ganz lange in meinem Kopf. Weil ich vor etwa fünfzehn Jahren Maria Heiner kennengelernt habe. Sie hat die Ausstellung von Lea Grundig gemacht. Ich war von Anfang an total begeistert von Maria. Sie hat mich auch mit offenen Armen aufgenommen und lädt mich noch heute zu ihren Veranstaltungen ein. Sie kuratiert viele Ausstellungen über Lea Grundig und schreibt dazu immer Bücher.

„Die Hexenmappe“ ist von ihr. Dort geht es um die geflüchteten Frauen, die im Lager von Atlit waren, bevor sie ins Land reindurften – oder auch nicht. Die hat sie gemalt. Sie war auch auf der Patria und hat überlebt, weil sie oben auf dem Deck stand. Unten sind ganz viele gestorben. Sie hat am Anfang in Israel Kinderbücher illustriert und war sehr bekannt. Dann ist sie zurück in die DDR gekommen beziehungsweise damals, 1949, noch in die SBZ. Weil ihr Mann, Hans Grundig, einen Brief geschrieben hat, in dem er sie darum bittet. Sie ist danach nie wieder in Israel gewesen.

Im Verband der Künstler gibt es heute einen Hans und Lea Grundig Preis. Sie ist eine ganz wichtige Figur in unserer Familie. Das soll mein nächster Neunzig-Minüter werden.

Dann habe ich noch ein zweites Projekt, an dem ich mit Anath Pollak schreibe: einen historischen Spielfilm.

DA: Als alleinerziehende Mutter von zwei Töchtern hast du ein anstrengendes Leben, denn du musst als Schauspielerin und Filmemacherin viel unterwegs sein. Wie schaffst du das?

Esther Zimmering: Das weiß ich auch nicht. Ohne Schlaf oder mit wenig Schlaf. Aber es ist hart. Ich würde mal sagen, die Gesellschaft ist nicht gemacht für alleinerziehende Frauen mit zwei Kindern. Regie zu führen ist tatsächlich einfacher, weil es nicht so viel Zeit in Anspruch nimmt. Man kann mal zwei Tage weg. Schauspiel ist schwieriger geworden.

Aber ich muss dazu sagen, dass es in Deutschland nur ein Prozent an Frauenrollen ab 38 Jahren gibt. Das ist hart. Das muss sich ändern. Daran arbeiten schon verschiedene tolle Schauspielerinnen. Es sollte mehr Drehbücher mit Frauenfiguren ab Vierzig geben. Dazu kann ich nur sagen: es ist spannender, jetzt zu leben, als in den Dreißigern, finde ich. Das entspricht halt nicht dem total schönen Frauenbild: Man bekommt Fältchen, ein Doppelkinn, mehr Leberflecken. Aber das ist das Alter, und es ist schön. Erst so kann man eine reife Persönlichkeit spielen, mit mehr Lebenserfahrung; und dazu gehört, dass sich unsere Körper verändern. Meryl Streep ist ein großes Beispiel dafür.

DA: Deiner Familie begegnen Besucherinnen und Besucher des Jüdischen Museums Berlin (JMB) im letzten Raum der Dauerausstellung in der Video-Installation von Yael Reuveny. Wie fühlt sich das an, ein „Ausstellungsstück“ zu sein, und warum habt ihr das gemacht?

Esther Zimmering: In der Installation sind meine Kinder und ich zu sehen. Mein Vater ist dafür interviewt worden. Yael Reuveny nennt es den Schluss-Chor, und das finde ich total schön. Auch, wie eine Person nach der anderen zu erzählen beginnt, und am Ende singen alle zusammen das Ma nischtana als Chor. Es wird jüdische Geschichte erzählt, von jüdischen Menschen aus Deutschland, die sie gefilmt hat.

DA: Deine Töchter sind auch in deinem neuen Film zu sehen. Eine singt sogar am Ende. Wie erfahren deine Töchter, was jüdisch ist?

Esther Zimmering: Meine Tochter schrieb den Text von dem Lied selbst, das sie am Ende vom Film „Komm, wir fliegen übers Brandenburger Tor“ singt. Und der Musiker hat es ganz toll mit ihr erarbeitet. Ich bin ein Gerechtigkeitsmensch, und finde es ungerecht, dass sich Weihnachten und Ostern und die ganzen christlichen Feste in unserer Familie durchgesetzt haben und das Jüdische komplett abhandengekommen ist. Ich habe dann auch bei den Interviews meinen Bruder gefragt: „Hast Du Lust, mit mir in etwas Jüdisches zu gehen? In eine Synagoge oder zu einer Veranstaltung? Es muss ja nicht religiös sein, aber was Jüdisches.“ Ich habe auch Moni und meinen Papa gefragt, alle haben ja gesagt. Und das finde ich schön. Morgen gehe ich in die jüdische Grundschule in Charlottenburg. Sie übergeben dort Gebetsbücher an die Schülerinnen und Schüler und ich erlebe es mit. Mit meinen Kindern gehe ich auch ab und zu in Synagogen, aber auch in Kirchen. Ich finde es total wichtig, einfach offen zu sein, auch wenn wir alle nicht religiös sind. Man muss trotzdem respektvoll damit umgehen, mit dem Glauben eines jeden oder jeder einzelnen, solange er friedlich ist. Es gibt ja auch diese Weihnukka-Feiern. Hier fehlt das total. Das ist ganz anders, wenn man in New York ist und dort die viel präsentere jüdische Kultur sehen und erleben darf.

Der Überfall der Hamas am 7. Oktober auf israelische ZivilistInnen war ganz furchtbar für mich. Ich befinde mich noch immer in einem Schockzustand. Trotz alldem habe ich auch Mitgefühl für die Menschen im Gaza-Streifen, für die zivilen Opfer, vor allem für die Kinder. Ich hoffe, dass es schnellstens eine friedliche Lösung des Konflikts geben wird, und dass alle Geiseln zurück zu ihren Familien kommen werden.

Gerade in dieser Zeit ist es mir besonders wichtig ist, dass meine Kinder die jüdischen Traditionen lernen und dass wir das Chanukka-Fest zusammen begehen. Bei Freunden und in der Familie Chanukka-Kerzen anzünden. Und an Schabbat kochen wir was Schönes und laden Freunde zum Essen ein. Wir kommen kulturell aus sehr unterschiedlich geprägten Familien, denn der Vater meiner Töchter bringt die muslimische und die christlich geprägte Kultur mit. Wir feiern in vier verschiedenen Traditionen: Atheistisch, jüdisch, muslimisch und christlich – das Ziel kann nur sein, dass alle Religionen und Menschen friedlich miteinander leben können. Das wünsche ich mir für die Generation meiner Kinder.

Interner Link: Zur Vita von Esther Zimmering >>

Zitierweise: Interview mit Esther Zimmering: „Esther Zimmering: „Das Jüdische war fast verschwunden.“, in: Deutschland Archiv, 22.12.2023, Link: www.bpb.de/544110

Fussnoten

Fußnoten

  1. Josef Zimmering (geb. 19.5.1911 in Pirna; gest. 1995 in Dresden) war ein Politiker, Diplomat und Übersetzer. Nach der Machtergreifung der NSPDAP wanderte er als jüdischer Kommunist aus, zunächst nach Frankreich, dann in die Tschechoslowakei und nach Großbritannien. Im Exil arbeitete er bei der Freien Deutschen Jugend, die er mitgegründet hatte. 1946 kehrte Zimmering mit seiner Frau Lizzi nach Deutschland zurück, er entschied sich bewusst für die SBZ. Dort trat er in die SED ein und war von 1952 – 1954 Stellvertreter des Vorsitzenden des Rates des Bezirkes Chemnitz/Karl-Marx-Stadt und verantwortlich für Volksbildung und Kultur. Von 1955 –1959 war Zimmering im diplomatischen Dienst der DDR tätig. Als Legationsrat war er der Ständige Vertreter der DDR bei der UN-Wirtschaftskommission für Europa (ECE) in Genf. Im Anschluss war er Leiter der Abteilung Internationale Verbindungen im Generalsekretariat/des Präsidiums des Deutschen Roten Kreuzes in der DDR. Danach war er als Übersetzer tätig.

  2. Die Freie Deutsche Jugend (FDJ) ist ein kommunistischer Jugendverband. Erste Gruppen der FDJ entstanden im Exil 1936 in Paris und am 8. Mai 1938 in Prag. Ab April 1939 bildeten sich in Großbritannien FDJ-Gruppen. Hauptaufgabe der FDJ war dort die Unterstützung der sehr jungen jüdischen Emigranten. In der DDR war die FDJ eine staatlich anerkannte und geförderte Jugendorganisation. Als Massenorganisation gehörte sie zum außerschulischen Erziehungssystem der DDR. Die Jugendlichen wurden auf Antrag ab 14 Jahren in die FDJ aufgenommen.

  3. Mit dem Eintritt Großbritanniens (GB) in den 2. Weltkrieg am 3.9.1939 gab es dort ca. 74.000 sogenannte potenziell feindliche Ausländer. Als solche galten Menschen, die aus Deutschland und Österreich kamen. Ihnen wurde unterstellt, als Spione für Deutschland zu arbeiten. Die Mehrheit von ihnen waren Flüchtlinge, die vor dem NS-Regime geflohen waren, hauptsächlich Juden. Nach Kriegsbeginn kamen diese Menschen in GB zur Feststellung ihrer Loyalität vor ein Tribunal. Dafür gab es 3 Kategorien: A = umgehend zu internieren; B = bis auf Weiteres von der Internierung ausgenommen, unter Beobachtung und mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit.; C = ohne Internierung und ohne Beschränkungen. Im Frühling 1940 führte der Vormarsch der Deutschen in Europa dazu, dass am 12.5.1940 auch die Internierung von Männern und Frauen befohlen wurde, die zu den Kategorien „B“ und „C“ gehörten. Schließlich entschied die britische Regierung, die Internierten auf die Kronkolonien und die Dominions zu verteilen. Ende Juli 1940 stoppte die Regierung die Internierung in Großbritannien, Kanada und Australien, weil sie vermehrt als sinnlos eingeschätzt wurde. Schrittweise wurden die Internierten nach GB zurückgeschickt.

  4. Alfred (Ginger) Fleischhacker (geb. 12.12.1923 in Merschingen, gest. 16.6.2010 in Berlin) konnte 1938 mit einem Kindertransport nach Großbritannien fliehen, wurde 1940 als feindlicher Ausländer interniert u.a. in Kanada. Von 1942 bis 1945 hat er in der britischen Rüstungsindustrie gearbeitet. Fleichhacker gehört zu den Gründungsmitgliedern der FDJ. 1947 kehrte er in die SBZ zurück und arbeitete als Journalist, von 1975 bis 1989 als Korrespondent des Rundfunks der DDR beim Bundespresseamt in Bonn.

  5. „Swimmingpool am Golan“ ist ein Dokumentarfilm von 2018. Darin erzählt die Schauspielerin und Filmemacherin Esther Zimmering die Geschichte ihrer Vorfahren in Israel und der DDR.

  6. Die Meinekestraße befindet sich im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf: „Das Haus wurde 1925 von der ‚Jüdischen Rundschau‘ erworben. Sie war das Zentralorgan der Zionistischen Vereinigung für Deutschland und bis zu ihrem Verbot 1938 das wichtigste Kommunikationsorgan der in Deutschland lebenden Juden. Bis Ende 1942 befanden sich hier ca. 30 zionistische Organisationen, darunter der Jüdische Kulturbund und Jugend-Alijah, Teil der Jugendhilfe des Palästina-Amtes.“ Zitiert nach Gedenktafel zionistischer Organisationen, Bezirksamt Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf, www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/ueber-den-bezirk/geschichte/persoenlichkeiten-und-gedenktafeln/artikel.154951.php und https://www.juedische-allgemeine.de/unsere-woche/adresse-der-hoffnung/, zuletzt aufgerufen am 18.12.2023.

  7. Die Halacha ist der rechtliche Teil der Überlieferung des Judentums. Sie umfasst die 613 Mizwot (Gebote und Verbote) sowie die Bräuche und Traditionen.

  8. Lin Jaldati (geb. 13.12.1912 in Amsterdam, gest. 31.8.1988 in Ostberlin) war eine jüdisch-niederländische Sängerin, Schauspielerin und Tänzerin. Sie war vor allem als Interpretin des jiddischen Liedguts international bekannt. Sie ist die Mutter der jüdischen Kantorin und Schauspielerin Jalda Rebling.

  9. Esther und Israel Schreier waren in der belgischen Résistance aktiv und gingen nach 1945 nach Dresden und dann nach Meißen.

  10. Die Stern-Combo Meißen, von 1980 bis 1989 Stern Meißen, ist eine 1964 von Martin Schreier, Norbert Jäger und Bernd Fiedler in Meißen/DDR gegründete Band. Sie ist eine der ältesten bestehenden Rockbands Deutschlands.

  11. „Wir für uns“ – so hieß die Gruppe, die Irene Runge 1986 in der DDR gegründet hatte, in der sich vor allem die Generation der Kinder jüdisch-kommunistischer Remigrant*innen zusammengefunden hatte. Vier Jahre später wurde aus dieser Gruppe der Jüdische Kulturverein.

  12. Karsten Troyke (geb. 14.8.1960 in Berlin) ist Chansonsänger, Schauspieler und Sprecher, der sich vor allem mit jiddischen Liedern einen Namen machte. Siehe auch https://mentshen.de/kuenstler/sharon-brauner-karsten-troyke/, letzter Zugriff am 20.12.2023.

  13. Lea Grundig, geb. Langer (geb. 23.3.1906 in Dresden, gest. 10.10.1977 während einer Mittelmeerreise) war eine von den Nazis verfolgte Malerin und Grafikerin. Von 1922 bis 1924 lernte sie an der Dresdner Kunstgewerbeakademie. Von 1924 bis 1926 studierte sie an der Akademie der Bildenden Künste Dresden. Von 1964 bis 1970 war sie Präsidentin des Verbandes Bildender Künstler der DDR. Lea Grundig wuchs in einer jüdischen Familie in Dresden auf und war eine Cousine von Fred, Max und Josef Zimmering. „Lea Grundig nahm früh Abstand von ihrem bürgerlichen Elternhaus, das durch ihren Vater konservativ und religiös geprägt war. Mit 14 Jahren trat sie dem zionistischen Bund ‚Blau-Weiß‘ bei.“ Zitiert nach Romina Wiedemann, Maria Heiner - Lea Grundig. Kunst für die Menschen, https://aviva-berlin.de/aviva/content_Literatur_Juedisches%20Leben.php?id=1419526, zuletzt aufgerufen am 19.12.2023.

  14. Max Zimmering (geb. 16.11.1909 in Pirna, gest. 15.9.1973 in Dresden) war Schriftsteller, Journalist und kommunistischer Politiker (KPD, SED). Von 1950 bis1952 war er Abgeordneter im Sächsischen Landtag, von 1956 bis1958 Erster Sekretär des Deutschen Schriftstellerverbandes und von 1958 bis 1964 Direktor des Instituts für Literatur „Johannes R. Becher“ in Leipzig.

  15. Ernst Zeno Ichenhäuser (geb. 3.6.1910 in Olching b. München, gest. 21.1.1998 in Berlin) war Schriftsteller und Journalist. Ihm gelang die Flucht nach Großbritannien, dort wurde er 1940 als „Feindlicher Ausländer“ interniert und für ein Jahr nach Kanada deportiert. Zusammen mit seiner Frau Anneliese ging er 1946 von London nach Ostberlin. Dort war er Redakteur der Zeitschrift „die neue schule“ und anschließend Leiter der Zeitschrift „Elternhaus und Schule“.

  16. Heute Platz der Vereinten Nationen in Berlin-Friedrichshain.

  17. „Mit der Produktion des Stückes gelang der Theatermacherin (Ariane Mnouchkine) und ihrem Kollektiv 1970 der internationale Durchbruch. (…) In dem Bühnenspiel lassen Gaukler_innen die wichtigsten Ereignisse der vergangenen beiden Revolutionsjahre Revue passieren und stellen die Malaise der französischen Bürger_innen des 18. Jahrhunderts aus Sicht der „kleinen Leute“ dar. Es wird aufgezeigt, wie die Hoffnungen des Volkes auf Gerechtigkeit zerschlagen werden und die Aristokratie des Adels durch die Regentschaft der Reichen ersetzt wird. Erschreckend deutlich wird hierbei die Tatsache, dass durch Revolutionen vorherrschende Machtverhältnisse zwar verändert werden können, die Unterdrückung der Armen jedoch bleibt. Besonders die Frauen waren von Mittellosigkeit und Ausbeutung betroffen.“ Zitiert aus: Tina Schreck, 1789 - Ein Film nach der Theaterinszenierung von Ariane Mnouchkine aus dem Jahr 1974, 21.7.2017, https://www.aviva-berlin.de/aviva/content_Gewinnspiele.php?id=1419690, zuletzt aufgerufen am 19.12.2023.

  18. Walter L. Rothschild (geb. 20. 3.1954 in Bradford/Yorkshire). Sein Vater Edgar stammt aus Hannover, als Schuljunge wurde er 1939 noch rechtzeitig vor Beginn des 2. Weltkrieges nach England geschickt. Von 1973 bis 1976 Studium an der Universität Cambridge Theologie und Religionswissenschaften (BA und MA). 1976/77 Postgraduiertenstudium in Erziehungswissenschaften, 1977/78 Religionslehrer an der Grove Hill School, Hemel Hempstead. Ab 1978 Studium am Londoner Leo-Baeck-College für das Rabbinat und 1984 Ordination zum Rabbiner. Walter L. Rothschild lebt seit 1998 in Berlin.

  19. Ben Salomo (geb. als Jonathan Kalmanovich 1977 in Rechovot/Israel) ist ein israelischer deutschsprachiger Rapper, Singer-Songwriter und Webvideoproduzent. Seit 2019 hält er in Deutschland Vorträge an Schulen, um die junge Generation auf das Rassismus- und Antisemitismusproblem in der deutschen Rapszene aufmerksam zu machen.

  20. Reinhard Joksch ist ein deutscher Dokumentarfilm-Regisseur.

  21. Birgitta Behr, Susi, die Enkelin von Haus Nummer 4: ... und die Zeit der versteckten Judensterne, München 2016.

  22. Maria Heiner (geb. geboren 1937 in Döbeln/Sachsen) studierte Humanmedizin in Leipzig und Dresden, war Fachärztin für Allgemeinmedizin und promovierte. Ärztliche Tätigkeit in verschiedenen Gesundheitseinrichtungen von Dresden, Studium der Gesundheitswissenschaften mit Magisterabschluss, seit 1963 Bekanntschaft und Freundschaft mit Lea Grundig, später ärztliche Betreuung der Künstlerin. In den 1970er-Jahren Beginn der Sammeltätigkeit von Kunst der Moderne, 1974 bis1977 Mitarbeit am Werkverzeichnis der Künstlerin, ab 2008 erneute Arbeit am Werkverzeichnis. Kuratieren von Ausstellungen des grafischen Werkes von Hans und Lea Grundig aus eigener Sammlung.

  23. Die „Hexenmappe“ enthält groteske Zeichnungen, die im Jahr 1941 im britischen Internierungslager in Atlit/britisches Mandatsgebiet Palästina entstanden sind. Diese Zeichnungen erzählen von Bedrängnissen, Nöten und Hoffnungen der Lagerinsassen, wie sie Lea Grund selbst erlebt hat. Vgl. Maria Heiner/Dirk Rose, Die Hexenmappe, Hamburg 2000.

  24. Das Internierungslager der britischen Mandatsregierung in Palästina lag in Atlit südlich von Haifa, von den Briten Ende der 1930er-Jahre errichtet, als sie ein jährliches Kontingent für die jüdische Einwanderung festgelegt hatten. Das Gelände, auf dem sich die Holzbaracken befanden, war von einem Stacheldrahtzaun umgeben und mit Wachtürmen gesichert.

  25. „Das Schiff hieß zynischerweise ‚Patria‘. Dabei war es dazu bestimmt, seine Passagiere weit weg von ihrer neu erkorenen Heimat zu bringen. Die ‚Patria‘ war ein Transportschiff, das die britische Mandatsregierung in Palästina zum Gefängnisschiff umfunktioniert hatte. Im November 1940 sollte es mehrere Tausend von illegalen jüdischen Palästina-Einwanderern von Haifa auf die Insel Mauritius im Indischen Ozean bringen. (…) Um die Verschleppung ihrer Kameraden zu verhindern, schmuggelte die jüdische Widerstandsgruppe Haganah Sprengstoff an Bord der ‚Patria‘. Das Schiff sollte seeuntüchtig gemacht werden. Am 25. November 1940 morgens gegen neun Uhr erschütterte eine gewaltige Explosion den Hafen von Haifa. Die Haganah hatte die Menge des Sprengstoffs falsch berechnet. Bei der Explosion, die die ‚Patria‘ in die Luft jagte, und dem anschließenden Schiffbruch verloren rund 270 Menschen ihr Leben. (…) Die Geretteten wurden im Lager Atlit in der Nähe von Haifa interniert. Den Schiffbrüchigen wurde nunmehr von den Briten gestattet, in Palästina zu bleiben.“ Zitiert aus: Dr. Christiane Kolbet, Der Untergang der „Patria", in: haGalil onLine, 14.11.2000, https://www.hagalil.com/archiv/2000/11/patria.htm, letzter Zugriff am 21.12.2023.

  26. Hans Grundig (geb. 19.2.1901 in Dresden, gest. 11.9.1958 ebd.) war ein von den Nationalsozialisten verfolgter Maler und Grafiker. 1928 heiratete er die Malerin Lea Langer, mit der er 1929 zu den Gründungsmitgliedern der Dresdner Assoziation revolutionärer bildender Künstler gehörte. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Grundig 1934 mit einem Berufsverbot belegt. Trotz des Verbotes setzte er sein künstlerisches Schaffen fort. 1937 wurden im Rahmen der deutschlandweiten konzertierten Aktion „Entartete Kunst“ Werke Grundigs aus öffentlichen Sammlungen beschlagnahmt. Am 2.5.1938 wurden Lea und Hans Grundig verhaftet. 1940 wurde Grundig im KZ Sachsenhausen interniert. 1944 lief er zur Roten Armee über. Er kehrte 1946 nach Dresden zurück und wurde Professor und Rektor der Dresdner Hochschule für Bildende Künste.

  27. Unter der Schirmherrschaft der Rosa-Luxemburg-Stiftung wird in Erinnerung an Hans Grundig und Lea Grundig der gleichnamige Preis für künstlerische, kunsthistorische und kunstvermittelnde Leistungen vergeben.

  28. Yael Reuveny (geb. 1980 in Petach Tikva/Israel) ist eine israelische Regisseurin und Drehbuchautorin. Für die Video-Installation „Mesubin“ (hebräisch: am Tisch oder die Versammelten) hat Reuveny 21 Monitore an die Wände im letzten Raum der Dauerausstellung im Jüdischen Museum Berlin montiert, es spricht immer nur eine Person, gut zwölf Minuten dauert ein Zyklus. Am Ende stimmen alle zusammen das Ma nischtana an. Während des festlichen Abendessens (Seder) am Vorabend von Pessach wird eines der berühmtesten Lieder aus der Haggada gesungen. Das jüngste Mitglied am Tisch stellt „die vier Fragen“, die mit den Worten beginnen „Ma nischtana...“ (hebräisch: „Was unterscheidet...“).

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geboren 1977 in Potsdam, sie studierte nach dem Abitur an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin. Nach ersten Engagements am Theater spielte sie in vielen Filmen und erhielt Auszeichnungen, wie 2003 den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie „Beste Nachwuchsdarstellerin“ für den TV-Mehrteiler „Der Liebe Entgegen“. 2019 kam ihr erster Dokumentarfilm „Swimmingpool am Golan“ in die Kinos und 2023 drehte sie als Auftragsarbeit für das Jüdische Museum Berlin den Film „Komm, wir fliegen übers Brandenburger Tor“. Interner Link: Mehr zu Esther Zimmering >>